Brückenbau

Methode zur Reflexion von Entscheidungsprozessen und Zusammenarbeit
(nach Klaus W. Vopel: Interaktionsspiele für Jugendliche 4)

Ort: großer Raum und möglichst einige Nebenräume
Dauer: ca. 45 min
Eignung: Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene
Für eine oder mehrere Kleingruppen mit 5-8 Mitgliedern

Hilfsmittel und Hilfen für die Durchführung: ein leerer Schuhkarton, ein Buch von ca. 1 kg Gewicht, pro teilnehmender Gruppe ca. 20 alte Tageszeitungen, 1 Rolle Malerkrepp-Klebeband, Papier und Stifte, evtl. Beobachtungsbogen

Die Gruppe wird in Kleingruppen aufgeteilt, wobei diese 5-8 Mitglieder betragen sollte. Ein Freiwilliger aus jeder Gruppe übernimmt die Rolle des Beobachters. Der Schuhkarton und das Buch werden einmal herumgegeben und danach in die Mitte des Raumes gelegt. Diese dürfen nicht wieder angetastet werden.Die Gruppen ziehen sich nun ein jeweils eine freie Ecke zurück (besser noch: getrennte Räume). Vorher wird ihnen der Auftrag erläutert und evtl. Fragen geklärt:

Jeder Gruppe hat die Aufgabe aus den Materialien (Zeitung & Kreppband) eine Brücke zu bauen, die stark genug ist, in der Mitte das Buch zu tragen und breit & hoch genug ist, dass der Schuhkarton darunter hindurch geschoben werden kann. Es dürfen keine weiteren Hilfsmittel eingesetzt werden
(keine Stühle, Mülleimer, etc.). Außerdem muss die Brücke frei stehen und darf nicht festgehalten werden. Dazu bekommt die Gruppe genau 20 min. Zeit.

Der Beobachter bekommt den Beobachtungsbogen und hat die Aufgabe, die Gruppe während des gesamten Prozessen aufmerksam zu begleiten. Er darf jedoch nicht in das Geschehen eingreifen.

Nachdem die Zeit abgelaufen ist, treffen sich alle Gruppen mit ihren Brücken im Plenum. Nacheinander wird getestet, ob die Konstrukte den Anforderungen entsprechen.

Danach kehren alle in ihre Kleingruppen zurück. Der Beobachter gibt nun Rückmeldung zum Verhalten der Gruppe. Die Bemerkungen sollten nicht unterbrochen werden. Danach soll über die Beobachtungen diskutiert werden.

  • Welche Punkte sieht die Gruppe oder einzelne TN so wie der Beobachter?
  • Welche Verhaltensweisen oder Personen haben die Zusammenarbeit erleichtert, bzw. erschwert?
  • Wer hatte welche Rolle in der Gruppe und warum?
  • War jemand in einer Rolle sehr unglücklich?
  • Wurden alle Ideen gehört und umgesetzt?
  • Hat das Ergebnis etwas mit der guten / schlechten Zusammenarbeit zu tun?
  • Was würde man beim nächsten Mal besser/anders machen?
  • Gab es uneffektive Diskussionen? Wie kann man diese vermeiden?
  • Was würde ich das nächste Mal anders machen…etc.